Geschichte des Büros






Das Büro im Keller



Angefangen hat alles in einem Kellerraum. Am 1. April (!) 1996. Ein alter Schreibtisch aus dem Sozialgericht Würzburg, ein Telefon unserer Hausanlage und sogar ein damals neues Handy waren da, leere Aktenordner und auch schon die ersten Betreuungsverfahren. Um mit dem Handy telefonieren zu können, musste ich vor die Kellertür. Auch eine neue Schreibmaschine hatte ich erstanden und dann nie mehr benutzt. Denn ...


...besonderes Augenmerk lag damals auf dem ersten Computer. Das Programm für Briefe, Vermerke und anderes (textmaker) kannte ich schon, das Programm für Betreuungsverfahren (butler) war neu und ungewohnt.

Eine Einführung in das Betreuungsprogramm erfolgte an zwei Tagen im Keller (!) des Einfamilienhauses des Firmenchefs in der tiefsten Eifel, Kaffee und Kuchen wurden von seiner Ehefrau in der Küche spendiert. Ja, butler - Benutzer waren damals noch eine kleine Familie.

Natürlich hatten die Überlegungen und Planungen für meinen Wechsel vom Bereichsleiter einer großen Einrichtung für geistig behinderte Menschen in die Tätigkeit als Rechtlicher Berufsbetreuer schon vorher begonnen, etwa ab Herbst 1995, im Dezember desselben Jahres war alles fertig einschließlich der Kontakte zu meiner Hausbank wegen des Existenzgründungsdarlehns.


Die ersten Bestellungenn als Berufsbetreuer kamen von den Amtsgerichten Neustadt a.d.Aisch und Kitzingen. Innerhalb weniger Monate hatte ich bis zu 30 Betreuungsverfahren übernommen,es war Zeit für Veränderungen.





Der erste Umzug




Nach etwa einem halben Jahr konnte ich der Einquartierung in unserem Keller entkommen. Durch den Auszug einer unserer Töchter konnte ich in ein früheres Kinderzimmer im 1. Stock umziehen, allerdings zu dem Preis, daß sich noch ein Kleiderschrank im Zimmer(chen) befand. Aber egal, endlich wieder Tageslicht, ein Balkon und jede Menge Umbauten in der Telefon- und der Computeranlage. Im Januar 1997 war ich dann wieder soweit eingerichtet, daß der Betrieb weiter gehen konnte.


Die Anzahl der Betreuungen hatte sich zwischen 40 und 50 Verfahren eingespielt, einige Verfahren wurden zwischenzeitlich auch bei auswärtigen Amtsgerichten in Oberfranken, Oberbayern, der Oberpfalz und in Baden Württemberg geführt. Die Anzahl der im Jahr geschäftlich gefahrenen Kilometer näherte sich bedenklich der Zahl 30.000. Meine Abwesenheit vom Büro nahm zu, ebenso der Umfang an Schriftverkehr.

Dazu kam, daß die Bertreuungsstelle des Landratsamates Neustadt a.d.Aisch - Bad Windsheim und das Amtsgericht Neustadt a.d.Aisch - Betreuungsgericht - (vertreten durch die beiden Rechtspflegerinnen) immer wieder Besprechungen und Fortbildungen anboten, deren Absprachen bei zu klärenden Problemen die Arbeit erheblich erleichterten, aber auch zeitaufwendig waren. Hier ist nicht zu vergessen, daß das frühere Vormundschaftsrecht erst im Jahre 1992 novelliert und ins Betreuungsrecht überführt wurde, auch daß viele Regelungen des Betreuungsrechts auf das dann noch bestehende Vormundschaftsrecht für Minderjährige Bezug nehmen.


Es war wieder Zeit für Veränderungen.





Erich Lebeda



(wird fortgesetzt)